Fundstücke {1}

  • »[…] ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.« – Dieses Kafka-Zitat haben wir alle vermutlich schon oft (wahrscheinlich sogar viel zu oft) gehört oder gelesen. Woher es aber stammt und in welchem Kontext es ursprünglich verwendet wurde, dürfte vielen nicht ganz so geläufig sein. Der Kaffeehaussitzer bringt Licht ins Dunkel.

  • Die Süddeutsche Zeitung (kostenpflichtiger Artikel) hat den Lesekreis der Zürcher James-Joyce-Stiftung besucht. Ein Durchgang »Ulysses« dauert dort zweieinhalb bis vier Jahre, der Lesezyklus für »Finnegan’s Wake« nimmt ganze elf Jahre in Anspruch. Für meinen Geschmack ein wenig zu lang und James Joyce muss es auch nicht unbedingt sein, aber ich glaube, ich hätte Freude daran, mich über einen längeren Zeitraum in ein literarisches Werk hineinzufuchsen und mich mit anderen darüber auszutauschen.

  • Bisher komplett an mir vorbeigegangen ist der Umstand, dass es das »Literarische Quartett« bei Deutschlandfunk Kultur als Audiospur gibt – das gefällt mir viel besser als die Fernsehversion (wer braucht schon Bewegtbild, wenn eh nur geredet wird?). In der aktuellen Folge geht es um neue Romane von Haruki Murakami, Bodo Kirchhoff und Nathan Hill sowie die erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Erzählungen der bereits 1966 tödlich verunglückten Diane Oliver.

  • Apropos Fernsehen: Zwischen 1966 und 1987 war auf Island gesetzlich geregelt, dass am Donnerstag kein Fernsehprogramm ausgestrahlt wird. Die Menschen sollten sich wenigstens an einem Tag in der Woche treffen und miteinander reden. Vielleicht wäre es ganz sinnvoll, so etwas in der Art wieder einzuführen – nicht unbedingt gesetzlich verordnet, sondern auf freiwilliger Basis. Ein, zwei Tage in der Woche ohne Fernsehen/Streaming (oder noch besser: ohne Social Media) schaden sicher nicht.

  • Zum Abschluss noch ein Buchtipp: Die NZZ empfiehlt Florence Hazrats Sachbuch »Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte«. Das ist umgehend auf meine Leseliste gewandert.

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